theater\werk Berlin

Entwurfskonzept:

Der Grundgedanke des Entwurfs liegt in der strikten Trennung von Alt- und Neubau. Der zweite Gedanke war die Trennung der Wege von Publikum und Schauspielern. Als Form für die „low budged“ Theater bot sich die kubische an, da diese im Innenraum sehr variabel gestaltet werden kann. Dies hatte auch positive Auswirkungen auf die darunter liegende Schauspielschule, die einen sehr offenen Grundriss erhielt und dadurch ihre Funktionen optimal erfüllen kann.

Die so entstandenen drei Kuben wurden auf dem Gelände der abgetragenen Turbinenhalle mit ca. 8m Abstand zum Bestandsgebäude angeordnet. Sie stehen quer zum Altbau.

Die Nutzungen der Kuben sollen an der Fassade klar ablesbar sein. So ist die Schule im EG dreiseitig verglast, der obere Teil, das Theater, erhält eine Blechverkleidung aus invers montierten, vorpatinierten Kupfer, das dem ansteigenden Boden des Theaters folgt. So entsteht mit der Zeit ein unverwechselbares Äußeres.

Die Verbindung zwischen Alt- und Neubau erfolgt durch ein überdimensionales Stahlrohr mit 6m breite das längs zum Altbau verläuft, die Verbindungen zwischen den drei Baukörpern werden durch kleinere Stahlrohre geschaffen, die in das Zentrale Stahlrohr eingeschoben sind. Die Belichtung erfolgt durch das komplett verglaste Dach des Stahlrohrs. Als Fassade dienen unbehandelte Stahlplatten, die dem Verbindungsbau mit der Zeit ein unverwechselbares Äußeres geben.

Der Zugang für die Schauspieler erfolgt von der Nalepastrasse aus und führt über Verbindungsrohre direkt in die Theaterkuben. Diese Rohre verbinden auch die Theater untereinander. Die Fassade ist gleich der des Zentralen Stahlrohrs für den Publikumsverkehr. Diese Verbindungsrohre markieren gleichzeitig auch den Verlauf des Baukörpers der abgetragenen Turbinenhalle.

Theaterkonzept:

Der Begriff theater\werk vereint die Ausbildung und die verschiedenen Darstellungsarten der Schauspielkunst, ähnlich einem Werk [Fabrik] das auch verschiedene Funktionen unter einem Dach vereint und so eine höhere Qualität erreicht. In diesem Falle könnte sich durch die direkte Ausbildung am ‚Ort des Geschehens´ auch die Qualität der Vorstellungen und des Programms verbessern. Die Zuschauerzahlen würden demnach steigen und so den Bestand des theater\werks sichern.

Das theater\werk besteht aus den vier Bereichen Schauspielschule, Theater, Kabarett und Kino. Hinzu kommen Räume der Gastronomie, Küche und Verwaltung des Theaters.

Die Schauspielschule befindet sich im EG des Neubaus. Sie ist sehr variabel gestaltet und durch Faltwände individuell zu unterteilen. Darüber befinden sich drei Theaterblöcke, zwei sind große Theater mit 400 Sitzplätzen, das dritte ist ein Logentheater mit etwas weniger Sitzplätzen. Alle Theaterräume sind variabel gestaltet und bieten eine bespielbare Galerie, die neue Theaterformen begünstigt.

Der Kabarettkeller befindet sich im UG der Maschinenhalle. Hier findet man wiederum drei Säle, von 78 und 105 Sitzplätzen, von denen zwei zusammenschaltbar sind.Zusammengeschaltet bietet es 210 Sitzplätze.

Das temporäre Kino befindet sich im 3.OG des Betriebsgebäudes.

Denkmalschutzkonzept:

Durch den Umbau und Erweiterungsbau des Kraftwerks Rummelsburg entstanden besondere Anforderungen an den Denkmalschutz. In Hinsicht darauf wurden am bestehenden Gebäude keine großen Veränderungen hergestellt.

Die Veränderungen beinhalten die komplette Sanierung und auch Restaurierung des Bestandsgebäudes, die Entfernung der Maschinenfundamente im Untergeschoss der Maschinenhalle und die Entfernung der westlichen Wand exklusive Stützen der Maschinenhalle. Eine Verglasung zwischen den Stützen gibt nun den Blick auf den Neubau frei.

Im neuen Haupteingangsbereich des theater\werks wurden die zwei Räume unterschiedlicher Höhe vereint und ihr Niveau auf -3,37m der Geländehöhe angepasst um einen ebenerdigen Eingang zu schaffen.

Das Betriebsgebäude wurde bis auf die Treppenhäuser und die Stützen entkernt und neu aufgeteilt um das Gebäude der neuen Nutzung anzupassen. Es beinhaltet nun die Verwaltung und den Gastronomiebereich des theater\werks. Im Obergeschoss befindet sich nun ein Konferenzraum der auch als temporäres Kino zu nutzen ist.